Unsere Hochzeitstorte


Eigentlich dachte ich immer, dass man erst wenn man Kinder hat sagt „die Zeit fliegt“. Aber seit meinem letzen Beitrag sind mittlerweile über drei Monate vergangen und ich weiß gar nicht so richtig, wo die Zeit dazwischen hin ist. Ich verbinde jedoch unglaublich schöne Momente und Erinnerungen mit diesem Sommer und auch so einige Erlebnisse, die zeitlich so gar nicht reingepasst haben. Aber wie ihr unschwer erkennen könnt, war ich – beziehungsweise diesmal meine liebe Mama – nicht tatenlos. Denn unsere Hochzeitstorte wurde von ihr gebacken und ich hätte sie mir nicht schöner vorstellen können.

Aber nun nochmal zurück auf Anfang…. Nachdem die Prognosen für den Sommer ja ab Juni immer besser wurden in Bezug auf Corona, hatten wir auch jeden Tag mehr Hoffnung, unsere Hochzeit feiern zu können. Deshalb habe ich mir auch den ganzen August ziemlich freigehalten was das Backen und vieles andere anging, damit natürlich genug Zeit für die restlichen Vorbereitungen blieb. Aber wie das so oft im Leben ist, kommt meistens alles ein bisschen anders als man denkt. Wenn man plötzlich drei Wochen vor der eigenen Hochzeit in Quarantäne muss, dann steigt das Stresslevel doch mal enorm an. In dieser Zeit sind einige Tränen geflossen und die Ungewissheit ob wir überhaupt bei unserer eigenen Hochzeit dabei sein können, war kaum auszuhalten. Gott sei Dank haben wir ganz tolle Familienmitglieder und Freunde die uns auf gut Deutsch kurz vor knapp den „A*** gerettet haben“. Mein Brautkleid haben zum Beispiel meine Schwiegereltern abgeholt, die Blumenauswahl hat meine Mama getroffen und den seelischen und moralischen Beistand mussten gefühlt alle mal leisten. Wir danken euch von Herzen für diese Unterstützung! Eine Woche vor unserer Hochzeit durften wir dann zum Glück endlich wieder selbst mit anpacken und plötzlich stieg die Aufregung und Vorfreude doch enorm auf diesen ganz besonderen Tag.

Während unserer Quarantäne war meine Mama die ganze Zeit Abends schon immer fleißig am Biskuitböden backen und einfrieren. Wenn ihr sehr viele Böden benötigt und diese nicht erst kurz vorher zubereiten könnt, dann ist einfrieren ein super Trick. Und bei dieser Torte waren es ingesamt 15 Böden. Die Form für die untere Schicht hatte einen Durchmesser von 39 cm, so das sie gerade noch in den Backofen passt und wurde uns damals extra zur Hochzeit meiner Schwester von unserem Nachbarn geschweißt. Pro einzelnem Boden in dieser Form wurden 10 Eier verwendet… also waren bereits 50 Eier in der unteren Tortenschicht verbacken. Insgesamt sind es bestimmt 80 oder 90 Eier am Ende gewesen. Aber nicht nur Eier gingen einige für diese Torte drauf… insgesamt hat sie fast 25 kg gewogen mit der Holzscheibe.

Ich kann euch übrigens auch versichern, die Torte sah nicht nur von außen wunderschön aus, sondern hat auch fantastisch geschmeckt. Gefüllt war sie in der untersten Schicht mit einer Erdbeer-Yogurette Creme, gefolgt von einer Pfirisch-Maracuja Füllung und ganz oben hat sich eine Karamell-Buttercreme mit Haselnusskrokant versteckt.
Das einzige Problem was man als Braut an dem Tag hat, ist das man keinen richtigen Appetit hat. Am Hochzeitstag selbst war ich nach einem Stück Torte pappsatt aber am zweiten Tage habe ich es mir dann schmecken lassen und jede Schicht nochmal ausgiebig probiert. Und wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt, habe ich natürlich nicht nur großen Wert auf die Hochzeitstorte gelegt, sondern auch auf das restliche Kuchenbuffet. Die Torten wurden alle von unseren Freunden, Familien und Bekannten gebacken und waren alle ein absoluter Traum. Für die Kinder war die Donutwand vermutlich das Highlight und auch ich habe sie an dem Tag zum allerersten Mal komplett bestückt gesehen. 96 Donuts haben an ihr ihren Platz gefunden und wurden fleißig verkostet. Diesen Donuttraum hat mir mein Mann erfüllt und dafür einige Stunden in der Werkstatt verbracht.

Nun, knapp drei Wochen später bleiben die Erinnerungen an diesen wundervollen Tag und wir können nicht dankbarer sein. Es war einfach wundervoll!
An dieser Stelle möchte ich meiner Mama besonders danken, denn ohne sie hätten wir nicht so eine gigantische, atemberaubend schöne und unfassbar leckere Hochzeitstorte bekommen. Und ich weiß selbst, wie aufgeregt und angespannt man ist, wenn man eine Hochzeitstorte macht. Aber ich denke, ich spreche jetzt gerade nicht nur für mich, sondern für all unsere Gäste die diese Torte probiert haben – Mutti, du hast dich selbst übertroffen! Ein bloßes Dankeschön reicht eigentlich gar nicht aus um zu beschreiben, wie sehr wir die Arbeit von dir und allen fleißigen Bäckerinnen und Bäckern zu unserer Hochzeit zu schätzen wissen. Ihr seid einfach spitze!
Xoxo
♥ Eure Julia ♥
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